Quantcast
Channel: admin – ISG Research Blog
Viewing all articles
Browse latest Browse all 106

Status Quo der Digitalen Transformation

$
0
0

Heiko Henkes, Simone Betz

Bottom Line (ICT-Anwenderunternehmen):

Obgleich die Digitalisierung bzw. die Digitale Transformation eine omnipräsente Thematik innerhalb der Medien und der Politik ist, besteht bei der Umsetzung auf Unternehmensebene noch erheblicher Nachholbedarf. Viele Anwenderunternehmen verstehen das Thema als reines IT-Paradigma und vernachlässigen es, die Thematik als ganzheitliche Unternehmensstrategie zu verinnerlichen. Dabei ist unumstritten, dass die Digitalisierung alle Unternehmensbereiche in jeglichen Branchen betrifft und große Potenziale erschlossen werden können, wenn dies erkannt wird. Durch erfolgreichen Wandel können auf Grund von Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung langfristig Wettbewerbsvorteile gesichert werden.

Bottom Line (ICT-Anbieterunternehmen):

Die Implementierung einer übergeordneten Gesamt-Digitalisierungsstrategie erfordert Know-how und Expertise, die Anwenderunternehmen oft nicht aus eigenen Ressourcen aufbringen können. Da sich der Digitalisierung aber nicht entzogen werden kann, steigen entsprechend bei Anwenderunternehmen die Forderungen und der Bedarf nach einer ganzheitlichen Unterstützung. Durch den Aufbau von spezifischen Beratungs- und Integrationseinheiten, mit Fokus auf die ICT-Anwenderlandschaft, können sich besonders Dienstleister als Pionier im Markt etablieren und eine langfristige Bindung beim Kunden aufbauen. Die Optimierung der ausbaufähigen IT-Infrastruktur kann dabei als idealer Einstiegspunkt in das Unternehmen angesehen werden, um darauf aufbauend weitere Aufträge zur Erhöhung des Digitalisierungsgrades einzuholen.

 

Experton Group veröffentlicht im Auftrag von Microsoft den dritten Bericht der neuen Studienreihe zum Thema Digitalisierung

Die ersten beiden Berichte über die Digitale Transformation in Deutschland thematisierten die Herausforderungenund Voraussetzungen, mit denen sich die Unternehmen aktuell und zukünftig auseinandersetzen müssen. Nun zeigt die Experton Group den aktuellen Stand hinsichtlich der Digital Transformation Readiness innerhalb der deutschen Unternehmenslandschaft.

Folgende zentrale Erkenntnisse konnte die Experton Group dabei identifizieren:

  • Schon bei der Auffassung des Begriffs Digitalisierung gibt es große Unterschiede und Unsicherheiten
  • Die Mehrzahl der Unternehmen befindet sich noch im Anfangsstadium der Digitalen Transformation (Informations- bzw. Orientierungsphase) und agiert in vielen separierten Teilprojekten, häufig aber noch ohne klar definierte und übergeordnete Gesamtstrategie
  • Vorwiegend ist die IT und Unternehmensführung in relevante Projekte und die künftige Strategieausgestaltung involviert
  • Das Beherrschen moderner Technologie gilt als Basiskomponente auf dem Weg zur Digitalisierung – Zur Eindämmung der gefürchteten Schatten-IT bietet die eigene IT neue Lösungen

Im privaten Bereich ist unser Leben mittlerweile stark digitalisiert. Diese Digitalisierung wird vor allem durch die neue Generation der Arbeitnehmer (Generation Y & Z) immer mehr in die Geschäftswelt integriert. Dabei haben sowohl die Unternehmen als auch die Bundesregierung erkannt, dass im Zuge des digitalen Wandels noch viel Nachholbedarf besteht. Viele Unternehmen starten kleinere Pilotprojekte, ohne die Digitalisierung als Ganzes zu betrachten und bleiben so hinter den Erwartungen zurück.

Strategische Relevanz der Digitalisierung von großer Bedeutung

Obwohl die meisten Organisationen in der Digitalisierung ein neues IT-Paradigma sehen, hat jedoch nur ein geringer Teil diese bereits ganzheitlich in einer detaillierten Strategie verinnerlicht. Unter 346 befragten Unternehmen sehen die meisten das Thema sowohl für ihr eigenes Unternehmen als auch für die eigene Branche an sich derzeit noch nicht als besonders relevant an und das, obwohl aus den bereits vorangegangenen Berichten hervorgeht, dass gerade wirtschaftliche Indikatoren wie Wettbewerbsfähigkeit, Qualitätssteigerung, Kostensenkung etc. den digitalen Wandel antreiben sollten. Es ist daher davon auszugehen, dass Unternehmen sehr wohl an vielen kleinen Projekten der Digitalen Transformation arbeiten, diese jedoch nicht immer in voller Gänze der Digitalisierung und somit einer Gesamtstrategie zuordnen.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Beispiele wie selbst in traditionellen, konservativen Branchen neue Wettbewerber mit innovativen Geschäftsmodellen entstehen, den Markt erobern und etablierten Unternehmen ihre Kunden abwerben – dessen muss sich jede Führungskraft bzw. Geschäftsführer heute bewusst sein.

Unternehmen können nur am Markt bestehen, wenn auf diese Veränderung entsprechend reagiert wird und die Prozesse angepasst werden, um Wettbewerbsvorteile und zusätzlichen Umsatz zu generieren.

Viele Befragte sehen in der Digitalen Transformation ein reines IT-Thema

Die Verantwortung für das Thema Digitalisierung wird vorwiegend auf die jeweilige IT-Abteilung übertragen, so die Meinung der befragten Unternehmen. Kleinere Unternehmen überlassen dies eher ganz der Führungsriege. Spezialisierte Führungskräfte wie der CDO oder CTO sind laut der Befragung bisher eher selten etabliert bzw. geplant. Allerdings ist der Trend zu erkennen, dass vorwiegend Großunternehmen die Besetzung solcher strategischen Personalressourcen aktuell planen oder vor kurzem durchgeführt haben.

Wo stehen Unternehmen hinsichtlich der technologischen Ausstattung?

Dieser Frage gilt besonderer Aufmerksamkeit und schon früh steht fest, dass nur wenige Unternehmen sich dieser Herausforderung komplett gewachsen sehen und die Unterschiede in den Branchen teils sehr groß sind.

Die IT-Infrastruktur ist ein wesentlicher Bestandteil der Digitalen Transformation, leider ist die IT-Readiness diesbezüglich in allen Branchen noch stark verbesserungswürdig, vor allem aber im Handel und bei der Öffentlichen Hand.

Unternehmen können mit einem starren Festhalten an traditionellen Strukturen den aktuellen Anforderungen daher kaum gerecht werden. Schuld daran sind nicht nur die komplexen Prozesse im Handel, zu denen natürlich der günstige Rohstoffeinkauf und auch die Anbindung moderner Logistikketten gehören, sondern auch die neue Erwartungshaltung von Kunden, die über reine E-Commerce-Angebote mit entsprechenden Touchpoints verwöhnt werden. Hier ändert sich in puncto Vertrieb eine Menge und fordert Unternehmen speziell im Thema Prozess-Management. Im Gegensatz zum Handel sehen sich Banken oder Versicherungen hingegen gut im Thema IT aufgestellt – investieren allerdings auch im großen Stil.

Handlungsbedarf

Abbildung: Handlungsbedarf nach Unternehmensbereichen. Quelle: Experton Group AG, 2015.

Notwendigkeit für den Wandel wird immer häufiger erkannt

Fest steht, dass sich die Unternehmen immer mehr des digitalen Wandels bewusst werden, die direkte Auseinandersetzung mit dem Thema hingegen ist noch deutlich ausbaufähig.

Auch von Seiten der Politik gibt es deshalb erste Reaktionen. So wurde beispielsweise durch das Wirtschaftsministerium ein Zehn-Punkte-Plan aufgestellt, um Deutschland bis 2025 den Weg in die Digitalisierung zu bahnen. Neben den staatlichen Rahmenbedingungen sind allerdings auch die Unternehmen in der Pflicht, sich mit der Thematik stärker zu beschäftigen, um die Wettbewerbsfähig strategisch sicherzustellen.

Download des dritten Berichts

Die Experton Group und Microsoft stellen den Status Quo in der deutschen Unternehmenslandschaft hinsichtlich der Digitalisierung in Form eines Berichts dar, welcher hier zum Download zur Verfügung steht.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 106